Was zum Henker ist Waste und was hat Kanban andauernd damit

Oder: warum Kanban zwar manchmal Murks, aber doch auch heißer Scheiss ist. Oder sein sollte, wenn man denn endlich Mal in Agilistan angekommen ist und, ähm, das agile Mindeset verinnerlicht hat. Hab‘ ich noch ein Buzzword vergessen? Oh, Weltfrieden natürlich. Also, Jungs: was ist Waste und warum braucht man das für den Weltfrieden?

Für was ist Kanban gut?

Wieso soll man Kanban machen, wenn man doch Scrum machen kann? Scrum bringt doch mehr mit, und vorallem: kein Waste Gequatsche. Ach so, ja, der Sprint ist zu „langfristig“. Mein Sohn würde sagen: hat mich voll abgesucked, das wird immer was anderes machen müssen, also was ich wollte. Ja, dann macht halt Kanban! Dann seid ihr echt flexibel, weil: kein Sprint. Schon cool, das. Oder?

Das ist mehr für Sie drin!

OK, das ist ein Punkt bei Kanban, aber das ist nicht alles. Ich meine: Toyota hätte das doch nicht erfunden, wenn es nur darum gehen würde, das das nächste Auto auf dem Fließband rot ist, und nicht blau. Ist es übrigens auch nicht, davon mal ganz abgesehen. Also um was geht es bei Kanban? Na, um Geschwindigkeit.

Autos bauen kann ja jeder. Ist nicht so schwer. Blöd nur wenn das andere andauernd besser und billiger hinbekommen. Das ist doof. Dann kauft jeder gerade immer eine Ticken vorher bei der Konkurenz. Hmpf. Und dazu kommt: wenn man was ändern will, und das dauert ewig, so am Auto, dann verkauft sich die Karre nicht mehr gut. Am Ende des, ähm, Lebenzyklus. Also: relaunch das Auto. Und wenn wir schon bei re-irgendwas sind: mach den neusten heißen Scheiss auch gleich mit rein, bitte. Weil: sonst kauft der Kunde wieder bei den Jungs gegenüber.

Voll auf Droge

Also: Speed wird benötigt. Und Qualität, weil Pfusch langfristig immer dazu führt das man sich mit Opel und Fiat um die letzten billigen Plätze streitet. Will man nicht unbedingt, ausser man steht voll drauf. Ryanair und so. Fliegen für nen Euro vom Arsch der Welt zu Kleinkucksheim in Ziemlich-Weit-Ab-Von-Schuss. Geht schon, will man aber nicht.

OK, Geschwindigkeit und Quali also. Cool. Was hat das jetzt mit Kanban zu tun? Ha! Zwei Sachen:

  • So schnell wie möglichst Zeug von Todo nach Done befördern
  • Waste vermeiden

Fuck, was’n Waste schon wieder? Gute Frage …

Was’n Waste?

Waste ist alles was keinen Wert für den Kunden liefert. Alter, was?

Alles was Ressourcen benötigt und verbraucht, also: Zeit, Geld, Platz, Nachdenken, Besprechungen, Bearbeitung erfordert und dafür keinen direkt messbaren Komfortverbesserung, Mehrumsatz, Zeiteinsparung, Versorgung mit lebensnotwendigen Kram oder Killerunterhaltung für den liefert, der unseren heissen Scheiss verwendet.

Oder in Kurz: das kann man schon mal machen? Bringt bloss niemandem was? Dann: lassen. Willkommen bei Kanban. Ach so, für die Brainiacs: wenn man nur lange drüber nachdenkt, bringt dem Kunden sogar das leeren der Papiertonne was. Also, lieber CEO, es ist die Braune Tonne unten … Neue Regel: maximal 2 Hops zum Nutzen, nicht mehr. Und: „wir können unsere Firma nur so weiterbetreiben“ ist kein echter Kundennutzen …

TL;DR

Bei Kanban geht um Waste. Von Waste hat der Kunden direkt nichts. Kanban sagt: also nicht machen. Ergebnis: schneller Wert liefern. Gegen Pfusch muss man allerdings was tun, da hat Kanban nix für. Und Weltfrieden hat wenig mit Waste zu tun, sorry.

Was zum Henker ist Waste und was hat Kanban andauernd damit
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